Über das Thema Dünger wird immer wieder
gestritten. Gerade im Internet sind viele Meinungen vertreten. Die Befürworter einer
Düngung argumentieren mit dem Hinweis auf die Verwandtschaft zur Tomate, die auch
reichlich Dünger benötigt um eine ausreichende Ernte zu erzielen. Die Gegner des
Düngens sind der Überzeugung, dies sei alles Quatsch und eine einmalige Düngergabe zur
Pflanzzeit sei völlig ausreichend.
Wenn dem so ist, hätten wir schon keinen kommerziellen Anbau dieser Früchte mehr, die
Erzeuger wären alle Pleite. Gerade in Indien, den Vereinigten Staaten und Mexiko, wo die
Chilis eine große landwirtschaftliche Bedeutung haben, beschäftigen sich ganze
Universitäten mit diesem Thema.
Mehrjährige Versuche mit und ohne Düngung führten zur folgenden Empfehlung. Bitte
berücksichtigen Sie meine Zusammensetzung der Erde und den Anbau in Töpfen und
Containern.
Zur Pflanzzeit:
Der Erde wird nach Packungsangabe die halbe Menge Langzeitdünger beigemischt.
In das Pflanzloch kommt etwas phosphorhaltiger Dünger oder Algenextrakt.
Beides bewirkt eine schnellere und bessere Wurzelbildung.
Wachstumszeit:
Wer die Möglichkeit hat mit selbstgemachten Spritzbrühen und Tees
zu arbeiten, sollte den Chili-Pflanzen mit diesen Mitteln eine Blattdüngung verabreichen.
Gerade Brennnesselauszüge sind sehr mineralstoffreich und zu empfehlen. Rezepte zu Tees
und Brühen finden Sie unter Pflanzenschutz.
Zur Blütezeit:
Um der Pflanze eine bessere und reichhaltigere Ausbildung der Früchte zu ermöglichen,
ist unbedingt Mineraldünger notwendig. Dieser Dünger sollte
einen geringen Anteil von Stickstoff haben, dafür aber einen hohen Anteil an Magnesium
und anderen Mineralien und Spurenelementen. Da es keine speziellen Chilidünger
gibt, verwende ich für den Anbau von Chili und Paprika einen Gemüsedünger mit den Werten
5%N, 5%P, 10%K, 10%Mg. Dieser Dünger wird nach Packungsanweisung zusammen mit etwas
Urgesteinsmehl untergeharkt und angegossen.
Die Wirkung ist schon nach wenigen Tagen zu sehen. Pflanzen die schon Früchte tragen und
das Blühen eingestellt haben, fangen wieder an zu blühen und entwickeln in kurzer Zeit
neue Früchte.