Sobald die Jungpflanzen das zweite
Blattpaar nach den Keimblättern entwickelt haben, ist die Zeit gekommen, die Pflanzen zu pikieren.
Dies ist bei mir nur bei den Pflanzen nötig, die in Seramis
gezogen wurden. Die in Erde gezogenen Pflanzen befinden sich schon einzeln in den Töpfen.
Anzuchterde wird gesiebt und kommt in ein Töpfchen. In die Erde
wird ein Loch gebohrt. Die Pflänzchen werden sehr vorsichtig mit einer Holzpinzette aus
ihrem Keimsubstrat gezogen und in das Loch gesteckt. Dort wird die Erde angedrückt und
nötigenfalls aufgefüllt. Ich setze die Pflanzen immer tiefer, als sie im Keimsubstrat
gestanden haben, wenn möglich bis etwas unter den Keimblättern. Zur besseren
Wurzelbildung kommt in das Pflanzloch noch etwas Algensubstrat.
Nun wird leicht angegossen. Die Töpfe kommen in ein Kleingewächshaus unter die
Zusatzbeleuchtung.
Ist es draussen einmal warm genug, stelle ich die Pflanzen mit ihren Behältern auf den
Balkon, damit sie sich langsam an die intensivere UV-Strahlung
der Sonne gewöhnen. Dies wird von Jahr zu Jahr wichtiger, da viele Pflanzen bei einem
längeren Aufenthalt in der Sonne sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen.
Stossen die Pflanzen an die Decke der Gewächshäuser, wird der Deckel entfernt. Einige
Chiligärtner setzen kleine Lüfter in die Nähe der Pflanzen, der Luftstrom bewirkt einen
kräftigen stabilen Wuchs.